LESEN STATT HÖREN

SPRECHSTUNDE GEISTIGE WELT – #49 Mitfühlen heißt nicht Mitleiden
17. August 2024

Mitschrift der Podcast-Episode

Hier kannst du die Mitschrift der Podcastfolge lesen.

Wenn du lieber zuhören möchtest, findest du alle Podcastfolgen auf der Seite „Podcast“.

Mitfühlen heißt nicht Mitleiden

Mit Abstand helfen, statt im Schmerz zu versinken

Hallo und herzlich willkommen zu meinem Podcast „Sprechstunde Geistige Welt“ am Samstag. Mein Name ist Birgit Neuser und ich freue mich, dass ihr dabei seid. Ich bin spirituell-mediale Begleiterin, ein Medium der Geistigen Welt und nehme euch mit in meine Unterhaltung, mein Channeling mit ihr. Ich erzähle euch auch, was ich in den mir geschickten Bildern ihrer Antworten sehen durfte.

Hallo ihr Lieben, schön, dass ihr wieder dabei seid. Seid ganz herzlich willkommen zu einer neuen Podcast-Folge, in der es heute um ein Thema geht, das viele von uns betreffen kann.

Es lautet: „Mitfühlen heißt nicht Mitleiden“.

Vielleicht mag das dem einen oder anderen schon klar sein, aber ich erlebe es ganz oft, dass Menschen, die anderen Menschen in einem gewissen Leid begegnen, schnell von Mitgefühl in ein Mitleiden kommen. Dass sie selber so viel Kraft aufwenden, dass sie ihnen für ihre eigenen Aufgaben, ihr eigenes Leben fehlt, weil sie nicht nur Mitgefühl haben, sondern in ein Mitleiden verstrickt wurden.

Als ich die Geistige Welt um das Thema für die heutige Folge bat, kam genau dieses Thema und sie zeigte mir sehr klare Bilder.

Sie zeigte mir Bilder von einem Menschen, der sich liebevoll um einen anderen kümmert. Der ihm aufhilft, wenn er am Boden ist, ihm unter die Arme greift und ihn wieder auf seinen Weg bringt. Sie zeigte mir, dass dieser helfende Mensch voller Mitgefühl war, aber eine ganz wichtige innere Distanz hielt: Er ließ sich nicht in das Leid des anderen hineinziehen. Natürlich empfand er Bedauern über das, was dem anderen widerfahren war und fühlte auch mit ihm, das war sehr deutlich zu erkennen, aber genau das war es, Mitfühlen – nicht Mitleiden.

Darin liegt ein ganz, ganz großer Unterschied. Es geht darum, den Schmerz des anderen zu verstehen und selbst präsent zu sein, um vielleicht zu helfen, ohne aber selbst in diesem Schmerz zu versinken. Nur so können wir wirklich hilfreich sein, andernfalls droht, dass wir unsere eigene Kraft verlieren.

Mitfühlen ist ja eine der grundlegendsten menschlichen Fähigkeiten, die uns miteinander verbindet. Ja, Mitgefühl ist es, was es uns ermöglicht, das Leiden anderer überhaupt zu verstehen. Aber was genau unterscheidet Mitgefühl von Mitleid? Diese Grenze verschwimmt oft sehr schnell, ohne dass man es überhaupt merkt. Ruckzuck ist man im Leid des anderen mittendrin und vielleicht selbst darin gefangen. Und deshalb ist es sehr, sehr wichtig, Mitgefühl und Mitleid auseinanderzuhalten.

Ich gebe euch zunächst einmal die Botschaft oder die begleitenden Worte der Geistigen Welt, die sie mir zu ihren oben geschilderten Bildern mitgab. Sie sagte:

„Wenn du in der Lage bist, zu helfen, dann tue dies mit einem offenen Herzen.

Reiche deine Hand, um den Weg des anderen zu erleichtern, doch bewahre dich davor, in seinem Leid zu versinken.

Dein Mitgefühl ist ein Geschenk, das du gibst, doch es braucht kein Mitleid.

Der andere Mensch sehnt sich danach, gefühlt und gesehen zu werden, in seiner Tiefe und in seinem Schmerz.

Es ist nicht deine Aufgabe, alles zu reparieren oder das Leid ungeschehen zu machen. Manchmal trägt selbst das schwerste Leid einen tieferen Sinn, den ihr nicht immer sofort verstehen könnt.

Dieses Leid ist nicht dein eigenes und es ist nicht an dir, es zu tragen.

Deine Aufgabe ist es, mitzufühlen, mit einer sanften und liebevollen Präsenz, die erkennt, was gut und nicht gut, was richtig und nicht richtig ist.

Wenn du sagst, ‚Ich fühle mit dir‘ – dann schenke diese Worte aus der Tiefe deines Herzens, denn sie sind von unschätzbarem Wert. Sie geben Trost und Stärke, ohne dass du dich selbst im Schmerz verlierst.

Bedenke dabei auch deine eigenen Grenzen, sie sind kostbar und es ist wichtig, sie zu wahren.

Selbst das aufrichtigste Mitgefühl darf niemals dazu führen, dass du dir selbst schadest oder zulässt, dass dir Schaden zugefügt wird.

Erkenne, dass du nur dann wirklich helfen kannst, wenn du in deiner eigenen Kraft bleibst und deine Grenzen respektierst.

Du kannst nur frei und bedacht handeln, wenn du nicht selbst im Leid gefangen bist.

Bewahre dir deine innere Klarheit und deine innere Stärke, indem du verstehst: Mitgefühl bedeutet nicht Mitleiden. Es bedeutet, in deiner eigenen Kraft zu bleiben, damit du dem Anderen in seiner Dunkelheit eine Stütze sein kannst.“

Ja, ich finde diese Botschaft zum einen sehr berührend und sie steckt auch voller Weisheit. Sie lädt uns geradezu dazu ein, darüber nachzudenken, was sie für uns persönlich bedeutet und wie wir sie in unserem Leben anwenden können, vielleicht bei unseren eigenen Herausforderungen oder bei den Herausforderungen mit anderen Menschen, bei der Fürsorge für sie.

Mitgefühl, ich sagte es schon, ermöglicht es uns, die Gefühle und Bedürfnisse eines anderen Menschen wahrzunehmen und ihm auf eine tief empathische Weise zu begegnen.

Es geht ja darum, sich in die Perspektive des Anderen hinein zu versetzen und seine Situation dadurch wirklich zu verstehen. Ohne dass wir selbst in diesen Emotionen gefangen werden, ohne dass wir selbst in ein Leid abgleiten.

Im Buddhismus wird Mitgefühl oft als das wärmste Gefühl des Herzens beschrieben. Eine ganz liebevolle Haltung, die aus dem tiefen Wunsch entsteht, dass alle Wesen frei von Leid sein mögen.

Der Dalai Lama sagte einmal: „Wenn du willst, dass andere glücklich sind, übe Mitgefühl. Wenn du selbst glücklich sein willst, übe Mitgefühl.“

Er sagt damit, dass Mitgefühl nicht nur anderen zugutekommt, sondern auch uns selbst glücklich machen kann. Indem wir Mitgefühl zeigen, kultivieren wir eine Haltung des Wohlwollens und der Freundlichkeit, die nicht nur den anderen, sondern auch uns selbst positive Emotionen bescheren kann.

Wir können vielleicht eine innere Wärme spüren und Zufriedenheit, wenn wir anderen helfen oder sie unterstützen. Mitgefühl kann uns auch dabei helfen – und das kann ich wirklich aus eigener Erfahrung sagen und auch wenn ich diese weitergebe und andere Menschen es einfach mal versuchen – schwierige Situationen oder negative Emotionen viel besser zu bewältigen.

Wenn wir mitfühlend sind und uns in die Situation anderer versetzen, vielleicht dadurch eine andere Sichtweise, nämlich ihre, kurz annehmen, dann neigen wir viel weniger dazu, uns in Ärger oder Frustration zu verlieren und können stattdessen auf eine Weise reagieren, die sowohl anderen als auch uns selbst gut tut.

Kurz gesagt ist es ein Kreislauf des Gebens und Nehmens, der uns innerlich bereichert und unser Leben auch mit Freude erfüllen kann.

Aber was passiert, wenn wir statt Mitgefühl Mitleid empfinden?

Mitleid unterscheidet sich in einem ganz entscheidenden Punkt von Mitgefühl. Mitleid hat nämlich die Tendenz, uns selbst in den Strudel des Leids, so könnte man es bezeichnen, hineinzuziehen, sodass wir dann gar nicht mehr klar denken oder auch wirklich hilfreich handeln können.

Wenn wir mitleiden, schwächen wir unsere eigene Kraft und wir verlieren auch die Fähigkeit, aus einer stabilen Position heraus zu handeln. Statt dem anderen beizustehen, werden wir selbst Teil des Schmerzes. Und der Fokus verschiebt sich möglicherweise von demjenigen, der eigentlich unsere Unterstützung benötigen würde, hin zu unserem eigenen Leiden.

Das kann schnell und auch unbewusst geschehen. Und dadurch verlieren wir die Klarheit und die emotionale Distanz, die notwendig ist, um wirklich hilfreich zu sein. Die unterstützende Präsenz, die der andere so dringend braucht, geht auf diese Weise verloren und was hinzukommt ist, dass wir riskieren, den anderen in seinem Leid sogar festzuhalten, anstatt ihm wirklich daraus zu helfen. Auch darüber denkt man leider manchmal gar nicht nach, das ist einem oft nicht bewusst.

Es kann ein weiteres Problem auftreten, wenn wir statt Mitgefühl in Mitleid abgleiten. Es kann dann unbeabsichtigt als Überheblichkeit wahrgenommen werden, je nach Situation und je nachdem, wie die leidende Person es auffasst.

Mitleid kann dann den Eindruck erwecken, dass wir uns über den anderen erheben, anstatt ihn als gleichwertig und stark zu betrachten. Dadurch entsteht dann vielleicht ein Gefühl von Schwäche oder Hilflosigkeit bei der Person, die ohnehin schon leidet, was sie zusätzlich nochmal entmutigt und noch tiefer zieht. Das muss natürlich nicht passieren, aber es kann.

Mitgefühl hingegen erkennt das Leid des anderen an, ohne sich davon überwältigen zu lassen. Es stärkt ihn auf einer gewissen Augenhöhe. Es ist dann eine aktive, unterstützende Haltung, die darauf abzielt, dem anderen wirklich beizustehen und ihn zu stärken, ohne selbst in Hilflosigkeit oder den Schmerz des anderen zu versinken.

Als Beispiel stellt euch einfach vor, eine gute Freundin hätte eine schwierige Trennung hinter sich und wendet sich an euch, um darüber zu sprechen. Sie ist emotional erschüttert, aufgewühlt und sucht jetzt bei euch Trost. Mit Mitgefühl geht ihr auf sie ein. Ihr hört ihr aktiv zu, aber ihr gebt nicht direkt Ratschläge oder spielt ihre Gefühle hinunter. Ihr lasst sie wissen, dass ihr für sie da seid und ihre Emotionen nachvollziehen könnt. Dabei bewahrt ihr aber eine innere Distanz, die es euch ermöglicht, ihre Gefühle zu erkennen und anzuerkennen, aber ihr werdet nicht davon selbst überwältigt. Ihr lasst das nicht zu.

Dennoch, trotz eurer Bemühungen kann es passieren, dass ihr nach dem Gespräch feststellt, dass euch die Situation eine ganze Weile lang weiter beschäftigt, dass ihr sie nicht direkt loslassen könnt. Das ist okay und das muss nicht bedeuten, dass ihr euch in den Schmerz habt hineinziehen lassen.

Es kann genauso gut sein, dass ihr als mitfühlender Mensch einfach sensibel auf die emotionale Last eurer Freundin reagiert habt.

Zu erkennen, ob ihr euch in den Schmerz habt hineinziehen lassen, zu sehr oder ganz, oder einfach sensibel auf die emotionale Last reagiert habt, kann manchmal schwierig sein. Ich möchte euch dafür einige Anhaltspunkte mitgeben:

Zum einen geht es um emotionale Reaktionen. Wenn ihr nach dem Gespräch Traurigkeit oder Stress empfindet, aber dennoch in der Lage seid, eure Gedanken zu sortieren, und euch auch emotional stabil fühlt, dann habt ihr wahrscheinlich eher sensibel reagiert und euch nicht in den Schmerz hineinziehen lassen.

Wenn ihr aber das Gefühl habt, dass euch diese Emotionen überwältigen, dass ihr wirklich anfangt mitzuleiden, dass ihr nicht mehr klar denken könnt und den Schmerz den ganzen Tag über spürt – den Schmerz der anderen Person – und dieser euren Tag beeinflusst, dann könnte das ein Zeichen dafür sein oder ist es ziemlich sicher, dass ihr euch zu sehr habt hineinziehen lassen.

Auch Gedankenmuster sind interessant dabei. Achtet darauf, ob ihr nach dem Gespräch ständig über die Situation nachdenkt und euch vielleicht sogar selbst in negativen Gedanken verliert. Wenn ihr immer wieder dieselben Gedanken oder Sorgen durchgeht, dann kann das ein Zeichen dafür sein, dass ihr euch emotional im Leid des anderen verstrickt habt.

Wenn ihr aber in der Lage seid, nach dem Gespräch loszulassen und euch auch wieder anderen Dingen zuzuwenden, dann habt ihr wahrscheinlich die nötige Distanz bewahrt.

Auch unser Körper kann uns einiges darüber mitteilen, ob wir mitfühlen oder mitleiden. Wenn ihr nach dem Gespräch angespannt seid, ihr habt vielleicht Kopfschmerzen, fühlt euch müde, dann kann es darauf hinweisen, dass ihr die emotionale Last des anderen sehr stark übernommen habt. Vielleicht zu stark.

Wenn man eine leichte Anspannung nach so einem Gespräch spürt, die sich auch schnell wieder löst, dann ist es eher eine normale mitfühlende Reaktion.

Nehmt euch einfach Zeit, nach einem solchen Gespräch euch selbst zu reflektieren. Fragt euch, ob ihr das Gefühl habt, eurer Freundin, die hier natürlich nur ein Beispiel ist, wirklich geholfen zu haben, ohne euch selbst verloren zu haben.

Wenn ihr das Gefühl habt, dass ihr immer noch in eurer eigenen Mitte seid und bereit seid, für euch weitere Schritte zu gehen, dann habt ihr eine gesunde Distanz bewahrt.

Ich weiß, das alles mag auf den ersten Blick sehr viel erscheinen. Aber wenn ihr euch in solchen Situationen befindet und dann auch einmal bewusst beobachtet, werdet ihr ganz schnell merken, ob ihr eine gesunde Balance zwischen Mitgefühl und Selbstschutz gefunden habt.

Und weil das eine Menge Informationen sind, möchte ich euch noch einmal darauf hinweisen, dass ihr jede Folge meines Podcasts auch als Mitschrift im Blog meiner Website findet. Ich lasse zu jeder Folge ein Transkript erstellen und poste es dort nochmal als Beitrag. Ihr könnt also dort alles in Ruhe nachlesen, falls ihr die Episode nicht noch einmal anhören möchtet oder könnt.

Ihr Lieben, Mitgefühl ist eine kraftvolle und heilende Emotion, die sowohl uns selbst als auch den Menschen um uns herum viel Gutes bringt. Es ist eine Fähigkeit, die in uns allen schlummert und die wir weiterentwickeln können. Wenn wir lernen mitzufühlen, ohne mitzuleiden, dann bauen wir eine tiefere Verbindung zu den Menschen in unserem Leben auf und stärken gleichzeitig unser eigenes inneres Gleichgewicht.

Wie die Geistige Welt in ihrer Botschaft sagte: „Dein Mitgefühl ist ein Geschenk, das du gibst, doch es braucht kein Mitleid.“

Ich hoffe, dass euch diese Episode einige wertvolle Einsichten und Anregungen gegeben hat, wie ihr Mitgefühl in eurem eigenen Leben praktizieren könnt, ohne dass es in ein Mitleiden übergeht.

Wenn euch diese Folge gefallen hat, teilt sie gerne mit anderen oder hinterlasst ein paar Sternchen auf Spotify oder der Plattform, auf der ihr mich hört.

Danke, dass ihr heute wieder dabei wart. Ich wünsche euch ein schönes Wochenende, kommt gut und gesund durch die neue Woche. Ich sage tschüß, bis zum nächsten Mal.

Wenn ihr Fragen zu spirituellen Themen habt, könnt ihr mir die gerne per E-Mail schicken. Meine Kontaktdaten verlinke ich euch in den Shownotes. Ihr findet sie auch auf meiner Website www.sprechstundegeistigewelt.de. Ich werde eure Fragen in einer der nächsten Folgen beantworten und freue mich schon jetzt darauf, euch in der nächsten Sprechstunde Geistige Welt am Samstag wieder zu begrüßen.

Bis dahin,

Alles Liebe

Birgit

Transkribiert von TurboScribe.ai.