Der unsichtbare Rucksack, den wir alle tragen
Über stille Stärke, Mitgefühl und die Würde des Weitergehens
Hallo und herzlich willkommen zu meinem Podcast „Sprechstunde Geistige Welt“ am Samstag. Mein Name ist Birgit Neuser und ich freue mich, dass ihr dabei seid. Ich bin spirituell-mediale Begleiterin, ein Medium der Geistigen Welt und nehme euch mit in meine Unterhaltung, mein Channeling mit ihr. Ich erzähle euch auch, was ich in den mir geschickten Bildern ihrer Antworten sehen durfte.
Hallo ihr Lieben, schön, dass ihr wieder da seid. Ich hoffe, es geht euch gut und ihr kommt gut durch die Jahreszeit, die für manche durch das Fehlen von Helligkeit bedrückend sein kann. Es ist eine Zeit, in der man manchmal mehr Kraft braucht als sonst.
Nach der letzten Folge, die ja sehr persönlich war, möchte ich heute mit euch über ein Thema sprechen, das vielen von uns vertraut ist. Über das, was wir tragen, ohne dass andere es sehen. Es ist also keine traurige Folge, sondern eine, die leise Kraft schenkt. Eine Folge, die Mut macht, auch dann weiterzugehen, wenn niemand weiß, wie viel Kraft uns das kostet. Denn unabhängig von der Jahreszeit brauchen viele von uns das ganze Jahr über Kraft, um einen Rucksack zu tragen, den man uns von außen nicht ansieht.
Man könnte es mit einem Satz beschreiben, der lauten würde:
„Nur weil du nicht siehst, wie viel Kraft es mich kostet, heißt das nicht, dass mein Rucksack nicht schwer ist.“
Als ich hörte, wie dieser Satz im Gespräch zweier Menschen fiel, bekam ich von der Geistigen Welt dieses als Thema genannt, weil es viele betrifft.
Vielleicht, wenn ihr mir schon länger folgt, erinnert ihr euch an die Folge 59 und 98, in denen es um die Last des Verborgenen und um Fühlen statt Funktionieren ging. Heute schauen wir aber auf eine andere Ebene. Auf das, was wir fühlen und was niemand sieht. Also nicht zurück in die Höhle der Folge 59 und nicht raus aus dem Funktionieren der Folge 98, sondern mitten hinein in den Alltag mit Blick auf Urteile, Missverständnisse und diese leise, würdige Stärke, die uns weitergehen lässt.
Wir alle tragen unseren Rucksack, manche mehr, manche weniger. Manche haben gelernt, ihn aufrecht zu tragen, ohne dass man es ihnen ansieht. Andere stolpern darunter und wieder andere versuchen, ihn völlig zu verstecken.
Niemand von uns geht durchs Leben ohne Gewicht auf den Schultern. Mich berührt an diesem Satz die stille Würde. Da spricht jemand nicht aus Opferhaltung oder Trotz, sondern aus leiser Stärke.
Ein Mensch, der offenbar kritisiert oder angegriffen wurde, vielleicht, weil er nicht so reagiert hat, wie andere es erwartet hätten. Vielleicht, weil man ihm Schwäche vorwarf oder Gefühlskälte oder Überempfindlichkeit. Und statt sich zu rechtfertigen, sagt er: „Du siehst vielleicht nicht, wie schwer es ist, aber das heißt nicht, dass ich nicht kämpfe.“
Das ist etwas, das ich gut kenne und vielleicht geht es euch ähnlich. Es gibt Phasen, in denen man äußerlich funktioniert, lächelt, Termine wahrnimmt und gleichzeitig innerlich jeden Schritt neu aushandelt. Phasen, in denen niemand weiß, dass man nachts kaum schläft. Dass man am Morgen tief durchatmet, bevor man aufsteht. Dass man in Gesprächen lächelt, obwohl die Tränen nur einen Atemzug entfernt sind.
Und dann wird man trotzdem angegriffen oder missverstanden. Vielleicht, weil man Grenzen setzt. Vielleicht, weil man einmal anders reagiert, als andere es gewohnt sind. Oder einfach, weil man es wagt, anders zu sein.
„Ja, du siehst es vielleicht nicht, aber es kostet mich Kraft. Nur weil mein Lächeln ruhig ist, ist mein Rucksack nicht leicht.“
Ich erinnere mich an eine Zeit, in der ich viel Kritik bekam. Ich wollte erklären, warum ich so fühle, wie ich fühle, warum ich meinen Weg gehe, warum ich spirituell arbeite. Und irgendwann verstand ich – wer mich ohnehin durch seine eigene Brille sieht, den erreiche ich mit Worten nicht. Menschen, die urteilen, hören selten zu.
Aber die Geistige Welt sieht. Sie sieht das, was niemand sieht. Die Nächte, in denen wir kämpfen. Wie wir weitergehen, obwohl es wehtut. Und die Liebe, mit der wir versuchen, nicht hart zu werden.
Diese Folge ist also eine Einladung, sanfter mit den eigenen Wunden zu werden und milder mit den Wunden anderer. Denn wir wissen nie, welchen Rucksack jemand trägt.
Der unsichtbare Rucksack ist das, was wir still mit uns tragen. Ja, manche verbergen ihn, wie ich schon sagte, und sagen: „Alles gut.“ Andere zeigen ihn und gelten als zu sensibel. Und wieder andere lächeln und niemand sieht, wie viel sie halten.
Ich glaube, diese Menschen sind oft die stillen Helden und Heldinnen des Alltags. Diejenigen, die nicht laut um Hilfe rufen, aber trotzdem da sind, wenn jemand Trost braucht. Sie kennen Mitgefühl, weil sie Schmerz kennen.
Doch so sehr uns dieser unsichtbare Rucksack prägt, manchmal verleitet er uns dazu, unsere eigene Last zu unterschätzen. Wir sagen: „Ach, andere haben es schlimmer. Ich darf mich nicht beschweren. Ich muss stark bleiben.“ Aber Stärke heißt nicht, keine Tränen zu haben. Stärke heißt, trotz der Tränen weiterzugehen.
Ich kenne Menschen, die dachten, sie müssten einfach durchhalten. Termine, Erwartungen, Funktionieren. Irgendwann begann der Körper, die Last zu tragen, mit Erschöpfung, Schmerzen, Müdigkeit. Wie ein leises „Wenn du nicht anhältst, halte ich dich an.“ Auch der Körper trägt den Rucksack, nicht nur die Seele.
Vielleicht erkennt ihr euch darin wieder. Und an dieser Stelle darf ich auch schon weitergeben, was mir meine geistigen Begleiter zu diesem Thema schenkten. Dieses Mal nur wenige Worte, aber nicht weniger sanft, tröstend oder verstehend. Sie sagten:
„Wir verstehen. Wir sehen, dass euer Rucksack oft sehr schwer ist und was darin liegt. Wir tragen mit, soweit es der freie Wille erlaubt. Doch eure Schritte geht ihr selbst.
Achtet auf unsere Zeichen in den kleinen Momenten und Begegnungen. Ein unerwartetes Lächeln, ein Lied im richtigen Augenblick, ein stilles „Ich bin da.“ Nehmt sie als Erinnerung: Ihr tragt nicht allein.
Lasst Urteile liegen, die verletzen. Nehmt mit, was euch stärkt und verstehen lässt. Und erlaubt euch, den Rucksack manchmal einfach abzusetzen, auch nur für einen Moment.“
Ja, wenn die Geistige Welt auf uns blickt, sieht sie oft etwas anderes, als wir es können. Wir schauen auf das, was passiert, sie auf das, was sich dadurch entfaltet. Wir sehen Leid. Sie sehen das Licht, das erwacht, wenn wir aufstehen. Wir sehen Ungerechtigkeit. Sie sehen die Lektion dahinter. Wir sehen die Wunde. Sie sehen das Herz, das weicher wird.
Und darum ist es so schwer, das eigene Leben zu verstehen, während wir mittendrin stehen. Wir sehen nur den Abschnitt, die Geistige Welt sieht immer das ganze Bild.
Besonders schwer sind die Momente, in denen wir unser Bestes geben, um uns über Wasser zu halten und genau dann kommt jemand, der meint, zu wissen, wie wir uns eigentlich verhalten sollten. Ein unbedachtes Wort, Spott, ein Blick, der sagt, „stell dich nicht so an“. Und plötzlich wird der ohnehin schwere Rucksack noch fester geschnürt.
Solche Urteile kommen von Fremden und leider auch von Nahestehenden, oft ohne bewusste Bosheit. Manche halten es einfach nicht aus, wenn andere gerade nicht stark wirken, weil es sie an die eigene Verletzlichkeit erinnert. Andere sehen nur das Äußere. Wir „funktionieren“ – also ist anscheinend alles gut. Sie sehen nicht die Anstrengung dahinter, das tiefe Durchatmen vor einem Termin, das, ich sag mal, „Zurechtrücken des Gesichts vor der Kamera“, das kleine, „ich schaffe das“, bevor man spricht.
Urteile entstehen, wo Verständnis fehlt. Verständnis fehlt, wo nicht zugehört, sondern nur eingeordnet wird. Genau dort beginnt Mitgefühl. Wenn wir erkennen, dass wir die ganze Geschichte eines Menschen nie kennen.
Ich erinnere mich an eine Begegnung, die mich lange beschäftigte. Eine Cousine von mir sagte in einer für mich sehr schweren Zeit: „Du wirkst gar nicht traurig, du bist doch immer so gefasst.“ Ja, ich war gefasst. Nicht, weil ich nichts fühlte, sondern weil ich musste, sonst wäre ich zerbrochen. Damals war es mein zu der Zeit zwei Jahre alter Sohn, für den ich stark blieb.
Solche Momente lehren uns viel über das, was gesehen wird und das, was unsichtbar bleibt.
Viele Menschen reagieren nur auf das, was sie verstehen. Schmerz bleibt ungreifbar, wenn man ihn nie selbst erlebt hat. Hier hilft die Geistige Welt, die uns verstehen lässt: Jedes Urteil sagt mehr über den anderen als über dich. Wer dich „zu sensibel“ nennt, ringt oft mit den eigenen Gefühlen. Wer dich für deinen Rückzug angreift, spürt vielleicht seine eigene Einsamkeit. Wer deine Stärke kleinredet, findet sie vielleicht gerade nicht in sich selbst. Von außen wirkt Stärke oft laut, und in Wahrheit ist sie meist leise. Weitergehen, obwohl niemand zusieht. Aufstehen, obwohl niemand applaudiert.
Innere Stärke heißt nicht, alles im Griff haben. Sie heißt, Zerbrechlichkeit kennen und dennoch nicht aufgeben. An Licht glauben, auch wenn man es gerade nicht sieht. Und manchmal heißt sie schlicht – nicht bitter werden.
Viele, die viel tragen, sind alte Seelen. Viel Erfahrung, aber auch viel Empfindsamkeit.
Nicht jedes Wort anderer muss in deinen Rucksack. Manches darf wie der Wind vorbeiziehen. Spirituell ist das eine der schwierigsten, aber auch der heilsamsten Lektionen: Nicht jeder, der dich verletzt, ist dein Feind. Manchmal ist er ein Spiegel und lehrt dich, bei dir zu bleiben. In Ruhe, Wahrheit und Liebe.
Ja, das braucht Mut – still zu bleiben, wenn eine Erwiderung lockt, die doch nur Energie kostet. Freundlich zu bleiben, wenn man angegriffen wird. Nichts zu erklären, was andere nicht verstehen wollen. Und dieser Mut wächst nicht aus Härte, sondern aus innerer Gewissheit: „Ich weiß, was ich trage, und ich weiß, wer ich bin, auch wenn du es nicht siehst.“
Wenn wir einmal verstanden haben, dass jeder Mensch seinen unsichtbaren Rucksack trägt, dann verändert sich unser Blick. Wir urteilen langsamer, hören anders zu, fühlen mehr, bevor wir sprechen.
Viele Verletzungen entstehen nicht durch das, was geschieht, sondern durch das, was danach nicht geglaubt oder gesehen wird. Wenn dich jemand kleinredet, musst du dich nicht erklären. Wenn dich jemand missversteht, musst du dich nicht rechtfertigen. Manchmal müssen wir erst verstehen: Grenzen, die wir setzen, sind Liebe in Richtung unseres eigenen Herzens.
Ihr könnt euch an drei Sätzen festhalten, wenn es laut und vielleicht auch ungerecht wird:
1. „Ich weiß, was ich trage.“
2. „Ich muss es nicht beweisen.“
3. „Ich nehme nicht mit, was mir nicht gehört.“
Und dabei denken: „Du siehst es vielleicht nicht, aber es kostet mich Kraft.“
Und genau das reicht als Wahrheit.
Ihr Lieben, wenn ihr euch in diesem Satz wiederfindet: „Nur weil du es nicht siehst, wie viel Kraft es mich kostet, heißt das nicht, dass mein Rucksack nicht schwer ist“, dann nehmt euch heute zwei Dinge mit: Mitgefühl und Maß. 
Mitgefühl für euch selbst. Ihr dürft müde sein, ohne euch zu entschuldigen. Und ein Maß im Außen. Nicht jede Meinung verdient eine Antwort, nicht jedes Urteil einen Platz in eurem Rucksack.
Wenn Anfeindungen kommen, wählt euren inneren Boden statt den Kampf. 
„Ich weiß, was ich trage, ich weiß, wer ich bin.“ Mehr braucht es oft nicht, Wahrheit muss nicht schreien.
Und wenn ihr heute Nacht euren Rucksack ablegt, legt auch das Bedürfnis ab, verstanden zu werden. Gesehen werden ist schön, sich selbst treu zu bleiben, ist heilsam.
Ich verabschiede mich für heute und wünsche euch ein friedvolles, liebevolles Wochenende und eine gute neue Woche. Passt auf euch auf und erinnert euch: Die Geistige Welt sieht, was Menschen übersehen. Ihr seid gesehen. Immer.
Wenn ihr Fragen zu spirituellen Themen habt, könnt ihr mir die gerne per E-Mail schicken. Meine Kontaktdaten verlinke ich euch in den Shownotes. Ihr findet sie auch auf meiner Website www.sprechstundegeistigewelt.de. Ich werde eure Fragen in einer der nächsten Folgen beantworten und freue mich schon jetzt darauf, euch in der nächsten Sprechstunde Geistige Welt am Samstag wieder zu begrüßen.
Bis dahin,
Alles Liebe
Birgit
Transkribiert von TurboScribe.ai.