Ärger ist eine Wahl
Hallo und herzlich willkommen zu meinem Podcast „Sprechstunde Geistige Welt“ am Samstag. Mein Name ist Birgit Neuser und ich freue mich, dass ihr dabei seid. Ich bin spirituell-mediale Begleiterin, ein Medium der geistigen Welt und nehme euch mit in meine Unterhaltung, mein Channeling mit ihr. Ich erzähle euch auch, was ich in den mir geschickten Bildern ihrer Antworten sehen durfte.
Hallo ihr Lieben, schön, dass ihr auch bei dieser neuen Podcast-Folge wieder dabei seid. Ich begrüße euch ganz herzlich. Ich weiß gar nicht, wo ihr mir alle her zuhört und wie es bei euch mit dem Wetter gerade aussieht. Ich hoffe nur, ihr seid wohl auf und ihr kommt gut durch Schnee oder Eis, falls das bei euch vorhanden ist. Verfallt nicht in Hektik und ärgert euch auch nicht über Mitmenschen, die vielleicht nicht so funktionieren, wie wir dies gerne hätten. Ärger ist ein Gefühl, über dessen Macht wir selbst entscheiden können.
Und so kommen wir auch schon zu unserem heutigen Thema. Ich möchte nämlich mit euch über das Ärgern oder den Ärger reden. Um dieses Thema wurde ich gebeten, weil manche sich vielleicht gerade zum Jahresende hin in den eigentlich ruhigen und vielleicht auch festlichen Tagen plötzlich in Konflikten wiederfinden. Aber möglicherweise beschäftigt auch jemanden da draußen gerade dieses Thema ganz besonders.
Einleitend dazu bekam ich von der geistigen Welt folgende Botschaft: „Wir beobachten mit traurigem Herzen die Konflikte, die der Mensch austrägt. Es ist wichtig, dass ihr erkennt, dass inmitten dieser Herausforderungen die Ruhe in euch selbst verborgen liegt. Findet diese Ruhe und erst dann handelt. Verliert euch nicht im Zorn. Worte und Gedanken, die verletzen, treffen nicht nur andere, sondern immer auch eure eigene Seele. Sucht in der Ruhe Wege zur Lösung, wo es möglich ist, und akzeptiert, wenn Veränderungen nicht in eurer Macht liegen. Handelt oder lasst los, aber findet euren Weg nicht darunter zu leiden. In dieser Balance liegt die Stärke, die zur Ausgeglichenheit führt.“
Ja, ich finde wieder eine sehr schöne Botschaft der geistigen Welt und Ärger ist ja auch eine Emotion, die uns allen vertraut ist. Eins ist mir wichtig, bevor wir tiefer eintauchen, möchte ich das ganz deutlich betonen: Es geht dabei nicht darum, zu behaupten, dass es keine Situationen gibt, die uns nicht frustrieren oder verärgern können. Die gibt es, anderes zu behaupten wäre völlig unrealistisch und würde ja auch die Vielfalt menschlicher Empfindungen ignorieren. Es geht vielmehr darum, zu erkennen, dass es an uns selbst liegt, wie wir reagieren und wie wir damit umgehen. Es geht darum, den Ärger, das Gefühl des Ärgerns als eine Reaktion auf diese Umstände zu betrachten und zu erkennen und auch zu erkennen, welche Macht wir über unsere Reaktion haben. Und damit auch darüber, wie sehr wir unter dem Gefühl des Ärgerns leiden. Oder wie sehr wir in der Lage sind, dieses Leiden gar nicht zuzulassen.
Ärger entsteht ja nicht automatisch als direkte Reaktion auf äußere Umstände oder auf das Verhalten anderer Menschen. Wir beschließen uns zu ärgern. Und häufig tendieren wir dazu zu sagen: „Ach ich ärgere mich jetzt, weil jemand etwas bestimmtes getan oder gelassen hat und das stört mich jetzt, das regt mich wahnsinnig auf!“ Was wir dann dabei übersehen ist aber, dass die Handlung der anderen Person nur der Auslöser unseres Gefühls ist. Ein Gefühl, über das wir selbst, wie gesagt, die Macht haben. Dem wir erlauben können zu sein oder eben nicht.
Unsere Reaktion auf einen solchen Auslöser, sei es jetzt Ärger, Frustration oder eben auch Gelassenheit, all das ist unsere eigene Entscheidung.
Und noch einmal, ihr Lieben: Es geht nicht darum, dass wir uns nicht über etwas ärgern dürfen, sondern darum, wie stark dieser Ärger uns beeinflusst. Ja, und unter Umständen vielleicht sogar unsere Lebensfreude trübt.
Gerade in Bezug auf das Trüben oder gar Stehlen unserer Lebensfreude durch Ärger ist es auch lohnend einmal darüber nachzudenken, wie sehr wir uns in eine Opferrolle hineinmanövrieren, wenn wir uns ärgern. Oder uns hineinmanövrieren lassen.
Mit Opferrolle meine ich, wir sehen uns als Opfer des Ärgers, indem wir uns von anderen verletzt oder provoziert fühlen. Aber wie gesagt, die andere Person hat lediglich etwas getan, diese Unzufriedenheit in uns auszulösen. Wie stark wir unter diesem Gefühl leiden, liegt einzig und alleine in unserer Macht. Dass ein Grund zum Ärgern vielleicht besteht, ist dabei unbestritten. Aber wir entscheiden, wie weit uns das runterzieht.
Ein inspirierendes Beispiel für den Umgang mit Ärger bieten die Shaolin-Mönche. Ihre jahrhundertealte Tradition der mentalen Disziplin und auch des emotionalen Gleichgewichts ermöglicht es ihnen, Emotionen wie zum Beispiel Ärger auf eine ganz besondere Weise zu handhaben. Sie lernen, die Natur des Ärgers zu respektieren, indem sie erkennen, dass Ärger, das Gefühl Ärger, eine Emotion ist, die in ihnen selbst liegt, unabhängig von äußeren Umständen. Im Außen mögen die Auslöser sein, aber der Ärger, das Gefühl, steckt in einem selbst.
Und die Mönche lernen weiter, den Ärger zu beherrschen, anstatt von ihm beherrscht zu werden. Und man muss kein Mönch sein, um das zu lernen. Wie gesagt, Ärger ist keine automatische Reaktion auf etwas.
Falls ihr jetzt denkt, es geht um die Meditation oder die Achtsamkeitsübungen der Mönche, ist es nicht ganz so. Es geht darum, die eigenen Gedanken zu lenken und negative Emotionen bewusst zu transformieren. Indem die Aufmerksamkeit auf positive oder konstruktive Gedanken gelenkt wird, kann man den Ärger nicht nur erkennen, sondern auch seine Auswirkungen auf einen selbst reduzieren. Man kann bestimmen, wie sehr man seine Freude an anderen Dingen, vielleicht sogar am Leben, von Ärger beeinflussen lässt.
Man kann sich das so vorstellen, dass man die Wahl hat zu sagen: „Ich muss mich ständig ärgern, ich habe schon gar keine Freude mehr am Leben.“ Oder zu sagen: „Ich muss mich ständig ärgern, aber eigentlich muss ich das nicht. Ich entscheide mich dazu und jetzt entscheide ich mich dazu, meine innere Gefühlswelt gar nicht so stark beeinflussen zu lassen davon. Ja, es ist ärgerlich, aber ich komme jetzt wieder runter und ich erlaube auch dem Auslöser des Ärgers gar nicht, dass ich mich ärgere oder er vielleicht noch den Triumph hat, mich erfolgreich geärgert zu haben. Mir vielleicht den Tag vermiest zu haben. Stattdessen beschließe ich, dass ich mit diesen Dingen viel gelassener umgehe. Sie sind ja nun mal da, daran kann ich vielleicht im Moment auch gar nichts ändern, vielleicht brauche ich länger, um etwas zu ändern.“
Das ist wie mit dem Regen. Wenn es regnet und mir das nicht passt und ich mich aufrege, regnet es ja trotzdem. Was nutzt es mir also, mich darüber aufzuregen? Nichts. So ähnlich kann man das auch mit anderen Sachen sehen. Ärger, das Gefühl, das sich gerne festsetzen möchte in uns, ist kein Muss. Wenn ich zulasse, dass es mich beherrscht, dann zieht es mich psychisch nur noch weiter runter und zack bin ich wieder in dieser Opferrolle drin. Und weil ich dann eh schon mit Ärger reagiere, finde ich auch immer weitere Dinge, über die ich ärgerlich sein kann.
Es gibt einen schönen Spruch, der lautet: „Energie folgt der Aufmerksamkeit.“ Und dieser Spruch passt absolut auch hier. Denn je mehr Energie wir in den Ärger stecken, desto mehr ziehen wir auch davon an. Und wir bemerken dabei oft nicht mal, dass wir selbst dazu beitragen, diesen Ärger in uns zu nähren, indem wir uns immer weiter in ihm verlieren. Es geht nicht darum, den Ärger zu unterdrücken, sondern darum, ihn zu erkennen, ihn anzuerkennen und zu verstehen. Ja, und zu transformieren, bevor er uns verschlingt.
Ich selbst gehe ja seit vielen Jahren den Reiki-Weg. Wer es nicht kennt, Reiki ist eine japanische Technik, mit der die Energie der universellen Lebenskraft kanalisiert wird, um Gleichgewicht, Entspannung und auch Wohlbefinden zu fördern. Sie fördert aber auch eine mentale und spirituelle Entwicklung.
Reiki wurde entdeckt und begründet von Mikao Usui, der als Buddhist aufwuchs. Und er stellte fünf Lebensprinzipien, fünf Lebensregeln auf. Und eine der fünf Lebensregeln lautet: „Gerade heute ärgere dich nicht!“
Ja, die Regel fordert dazu auf, im Hier und Jetzt den Ärger loszulassen. Sich bewusst dafür zu entscheiden, sich nicht zu ärgern, unabhängig von der Situation im Außen. Indem man erkennt, dass Ärger ein Gefühl im Inneren ist, eine Reaktion auf etwas, ein Gefühl, über das man entscheiden kann. Entscheiden kann, die innere Ruhe und Ausgeglichenheit nicht zu stören.
Und ich weiß, bei all dem, was ich bis hierhin gesagt habe, weiß ich wirklich sehr, sehr gut, dass es nicht leicht ist, diesen inneren Schalter zu finden und ihn umzulegen. Selbst für mich, die ich ja diesen Weg schon viele, viele Jahre gehe und ich denke, zu Recht behaupten darf, dass ich schon sehr, sehr in mir ruhe, ist diese Regel eine derjenigen, an die ich mich manchmal wirklich erinnern muss. Auch ich bin nicht perfekt und ärgere mich hin und wieder. Aber dann nur sehr kurz. Dann habe ich mich in der Regel wieder im Griff, kann runterfahren, weil ich weiß, ich bestimme selbst darüber, wie sehr ich mich ärgere, wie sehr ich mein Wohlbefinden beeinflussen lasse, auch wenn die Situation vielleicht noch anhält.
Ich biete aber keinen Raum dafür, mir durch ein ärgerliches Gefühl die Freude an meinem restlichen Tag oder gar an meinem restlichen Leben nehmen zu lassen. Das erlaube ich schlichtweg nicht.
Und wenn man das einmal verstanden hat, dass der Ärger das Gefühl in einem selbst liegt und man die Macht hat zu entscheiden, ob es sein darf oder nicht, ja dann ist es eigentlich ganz einfach und doch wieder nicht, weil wir das Ärgern erstmal gewohnt sind.
Ich möchte euch einige Tipps geben, wie ihr beginnen könnt, dieses Gefühl in die Hand zu nehmen. Die Grundlage für die Änderung des Umgangs mit Ärger liegt in der Achtsamkeit. Beginnt damit, eure eigenen Gedanken und Emotionen ganz bewusst zu beobachten, aber ohne sie zu bewerten. Das ermöglicht euch, den Ärger frühzeitig zu erkennen, wenn er aufkommt. Und wenn ihr dann merkt, dass ihr beginnt, euch so richtig zu ärgern, atmet tief ein und aus und konzentriert euch einen Moment auf euren Atem. Das hilft schon mal, den Geist zu beruhigen und den inneren Zustand auch zu stabilisieren.
Zusätzlich kann gerade zu Anfang ein kleiner Spruch hilfreich sein, den ihr, wie ein kleines Mantra, still oder leise vor euch hinsagen könnt. Er lautet: „Ruhe in mir, Frieden im Geist, Gelassenheit ist mein Pfad.“ Ich werde den Spruch noch in die Shownotes schreiben, dann könnt ihr ihn dort nochmal nachlesen. „Ruhe in mir, Frieden im Geist, Gelassenheit ist mein Pfad.“ Nutzt eure Atmung und wiederholt das Mantra in Gedanken oder leise vor euch hin. Wenn ihr könnt, ruft dabei in Gedanken auch ein ruhiges Bild oder einen Ort auf, der für euch Frieden und Gelassenheit bedeutet. Lenkt eure Aufmerksamkeit ganz bewusst auf das Mantra und erlaubt ihm, eure Gedanken zu beruhigen und so auch das Gefühl des Ärgers zu mildern.
Akzeptiert, dass dieses Gefühl aufgekommen ist, dass die Situation da ist, dass es aber nichts nutzt, sich von dem Gefühl beherrschen zu lassen. Dass nichts es wert ist, dass euch dieses Gefühl jegliche andere Freude raubt. Und akzeptiert, dass es ein Gefühl in eurem Inneren ist und ihr die Macht habt, es bestehen zu lassen oder nicht. Atmet währenddessen weiterhin ruhig und tief.
Das Mantra kann euch als Anker dienen, der euch hilft, aus dem Ärger herauszukommen und in einen Zustand der Gelassenheit zu gelangen. Wenn ihr ruhiger geworden seid, versucht auch ruhig einmal die Situation aus der Sicht des anderen zu betrachten oder aus verschiedenen Blickwinkeln zu sehen. Manchmal hilft auch schon ein bisschen Empathie dabei, sich weniger persönlich von den Handlungen anderer angegriffen zu fühlen.
Pflegt für euch selbst eine Umgebung, die Ruhe und Frieden fördert. Macht euch immer wieder bewusst, dass der Ärger, den ihr fühlt, in euch selbst liegt. Dass ihr so auf die Umstände reagiert, die gegeben sind. Ihr entscheidet, wie sehr ihr euch dabei aufregt und ein darunter Leiden erlaubt.
Ihr Lieben, wenn wir bewusst wählen, wie wir auf bestimmte Situationen reagieren, sei es mit Ärger, einer kurzen Empfindung oder viel gelassener, öffnen wir einen Pfad zum inneren Frieden und bewahren unsere Lebensfreude, selbst in den herausforderndsten Momenten. Ich wünsche euch allen, einen Weg zu finden, unangenehme Erfahrungen zu bewältigen, dabei aber eure Freude und Dankbarkeit für das Leben nicht zu verlieren. Möge euch stets die Stärke gegeben sein, auch in schwierigen Zeiten die Schönheit um euch herum zu entdecken und habt alle einen schönen zweiten Advent, wenn ihr ihn feiert.
Wenn ihr Fragen zu spirituellen Themen habt, könnt ihr mir die gerne per E-Mail schicken. Meine Kontaktdaten verlinke ich euch in den Shownotes. Ihr findet sie auch auf meiner Website www.sprechstundegeistigewelt.de. Ich werde eure Fragen in einer der nächsten Folgen beantworten und freue mich schon jetzt darauf, euch in der nächsten Sprechstunde Geistige Welt am Samstag wieder zu begrüßen.
Bis dahin,
Alles Liebe
Birgit