Loslassen – Angst und Chance
Hallo und herzlich willkommen zu meinem Podcast „Sprechstunde Geistige Welt“ am Samstag. Mein Name ist Birgit Neuser und ich freue mich, dass ihr dabei seid. Ich bin spirituell-mediale Begleiterin, ein Medium der geistigen Welt und nehme euch mit in meine Unterhaltung, mein Channeling mit ihr. Ich erzähle euch auch, was ich in den mir geschickten Bildern ihrer Antworten sehen durfte.
Hallo ihr Lieben, ich begrüße euch zu einer neuen Episode meines Podcasts. Ich freue mich, dass ihr auch heute wieder dabei seid.
In dieser Episode möchte ich mit euch über das wichtige Thema des Loslassens sprechen, das uns alle in unterschiedlicher Weise ja betrifft. Es handelt sich dabei um den Akt des Befreiens von Dingen oder von Situationen, die uns schon lange nicht mehr guttun.
Oft halten wir aus verschiedenen Gründen immer noch an solchen Sachen fest. Die Thematik zieht einen weiten Bogen und sie betrifft diverse Bereiche unseres Lebens. Wir können dabei an Beziehungen denken, sei es zwischen Partnern oder Freundschaften, geschäftliche Verbindungen, berufliche Angelegenheiten oder auch an Dinge, die uns an anderen Menschen stören und uns vielleicht sogar sehr verletzen.
Unsere eigenen Vorstellungen darüber, wie die Dinge eigentlich sein sollten, spielen hier eine ganz bedeutende Rolle. Und ich komme auch nachher nochmal auf dieses „sein-sollten“ zurück.
Das Festhalten an nicht funktionierenden Beziehungen oder belastenden Situationen kann unglaublich schwer sein. Es raubt uns nicht nur unsere Kraft, sondern auch unsere Freude und in den schlimmsten Fällen trifft es uns zutiefst, manchmal sogar bis ins Innerste unserer Seele.
In einem Channeling sagte mir einmal die geistige Welt: „Lasst los, wenn ihr die Last nicht mehr tragen könnt. Selbst wenn euer Herz einst daran hing, ist die Kraft eurer Seele begrenzt. Nichts ist es wert, dass ihr daran zerbrecht. Es ist eure Aufgabe, euch selbst zu schützen. Ihr könnt eure schwindende Kraft wiederfinden, wenn ihr lernt, euch selbst und eure Seele zu bewahren. Dies erfordert manchmal ein Umdenken und gelegentlich das Schließen einer Tür hinter euch.“
Und während sie mir diese Worte sagte, zeigte sie mir Bilder des Chaos, das in vielen Beziehungen herrscht, in Familien zwischen Eltern und Kindern und im Inneren der Menschen, wenn ihre Erwartungen nicht erfüllt werden. Das Chaos in der Seele eines Menschen, wenn der Druck steigt und er nicht weiß, wie er dem standhalten soll.
Auch ich selbst befand mich ja schon in solchen Situationen und habe mir dann gewünscht, dass mich einfach jemand aufweckt und all das Schlechte nur ein böser Traum war. Aber in der Realität wurde ich nie einfach aufgeweckt und alles war gut. Ich musste immer irgendwie da durch. Und ich glaube, viele von euch kennen das Gefühl, dass man sich wünscht, einfach aufzuwachen und festzustellen, dass alles nur ein schlimmer Traum war.
Wenn man in solchen Situationen steckt, verspürt man ja auch nicht nur das Chaos in sich und um sich herum, man hat ja auch Angst. Auch ich hatte meine Ängste und die verhinderten zunächst, dass ich selbst in einer für mich sehr schweren Situation losließ und quasi alles auf eine Karte setzte und neu begann. Das ging erst mal nicht, vor lauter Angst. Aber irgendwann kommt der Punkt, an dem der Schmerz so groß ist und die Seele so wahnsinnig erschöpft ist. Und dann bleibt oft nur noch das Loslassen.
Aber genau dieses Loslassen kann ja so verflixt schwer sein. Ich habe Menschen getroffen, die die Stärke fanden, schädliche Beziehungen oder unerfüllende Jobs und sogar materielle Bindungen entweder alleine oder mit professioneller Unterstützung zu beenden. Ich traf aber auch Menschen, die hielten verzweifelt an den schlechten Situationen fest und ganz oft sagten sie dann, Ich habe ja keine Wahl.
Aber haben wir tatsächlich keine Wahl? Ich denke doch.
Ich glaube, wir haben die Wahl, an allem festzuhalten und zu versuchen, damit umzugehen, oder wir können loslassen und uns der Angst stellen.
Aber was kommt danach, wenn wir losgelassen haben? Da ist ja gerade die Angst, vielleicht nicht gut genug zu sein, die Angst vor weiteren Verletzungen, vielleicht sogar vor Hunger und Obdachlosigkeit oder aber auch dem Verpassen von etwas Wichtigem. Es ist die Angst vor dem Unbekannten.
Diese Angst hält uns oft in schädlichen Beziehungen und Situationen gefangen, auch wenn wir wissen, dass sie noch so unerträglich für uns sind. Hinzu kommen dann auch häufig noch Selbstvorwürfe wie, ich sollte das doch schaffen oder bin ich zu dumm dafür? Oder auch, warum versage ich hier? Warum kriege ich das nicht hin? Warum versage ich?
An einem solchen Punkt sagte mir mein geistiger Begleiter damals: „Warum glaubst du, dass du versagt hast? Es könnte genauso gut sein, dass an diesem Punkt deine Reise hier enden soll und es Zeit ist, die Richtung zu ändern.“
Das machte mich seinerzeit sehr nachdenklich. Aber die Richtung ändern bedeutet ja, das Alte loszulassen. Und genau das erfordert ja Mut. Es erfordert die Angst anzusehen und sie nicht zu verdrängen, sie anzusehen, um zu verstehen, wovor wir genau Angst haben und was wir tun können, um sie zu lindern. Manchmal ist vielleicht noch ein Gespräch mit jemandem notwendig oder die Suche nach einer Alternative, bevor wir loslassen können.
Das Wichtigste aber ist, Vertrauen in sich selbst zu finden. Und ja, ihr wisst es, in Vertrauen steckt das Wort Trauen. Wir müssen uns trauen. Und dieses Vertrauen in unsere eigenen Fähigkeiten müssen wir manchmal auch erst trainieren, denn oft scheuen wir uns davor, uns zu trauen. Wir wollen uns auch oft nicht trauen, denn das bedeutet ja, etwas loszulassen, was uns ja gerade vertraut ist, auch wenn es noch so schädlich für uns ist.
Es bedeutet ja irgendwie den Sprung ins noch Unbekannte.
Oftmals wollen wir auch gar nicht akzeptieren, dass etwas enden soll oder sich ganz anders entwickelt hat, als wir es uns gewünscht haben. Stattdessen suchen wir dann nach Schuldigen, wir fühlen uns bestraft und wir stecken fest in Selbstmitleid und in Wut und manche hegen vielleicht sogar Rachegedanken. Wir sind dann von Schmerz erfüllt über das, was wir uns ganz anders vorgestellt hatten.
Aber auch dieser Schmerz hat sein Recht zu sein und stellt uns vor die Herausforderung, wie wir mit ihm umgehen und ob wir in dieser Spirale von Selbstmitleid und Wut bleiben.
Der buddhistische Mönch Ajahn Brahm berichtete einmal von drei Schülern, die auf verschiedene Weise mit Schmerz umgingen und deren Aufgabe darin bestand, diesen Schmerz loszulassen. Zwei von ihnen bemühten sich vergeblich, weil sie ihn nicht wirklich akzeptierten, und einer von ihnen sagte: „Schmerz, tritt ein. Die Tür zu meinem Herzen steht dir offen, ganz gleich, was du mir antust.“
Das bedeutet, er nahm den Schmerz an, er gab ihm Raum, anstatt ihn zu bekämpfen. Und indem er ihm Raum zu sein gab, gab er den Versuch auf, diesen Schmerz kontrollieren zu wollen. Und nur so konnte der Schmerz irgendwann gehen. Nur so hat dieser Schüler wahres Loslassen praktizieren können.
Manchmal ist es notwendig, die Realität in ihrer Ganzheit anzunehmen, anstatt in der Falle unseres Sollte zu verharren. Jetzt bin ich wieder bei diesem Sollte. Dieses Sollte, „es sollte aber so sein, weil ich mir dies so gewünscht habe, weil ich mir das so vorgestellt habe“, kann uns gefangen halten, denn es entspringt unserer eigenen Vorstellung, die aber eben nicht immer im Einklang mit der aktuellen Situation oder den Gegebenheiten steht.
Es ist wichtig zu erkennen, dass wir oft gar nicht wissen, ob diese Vorstellung von Sollte tatsächlich auch außerhalb unserer eigenen Gedanken existiert. Ob dies tatsächlich so für uns vorgesehen ist, das wissen wir nicht. Vielleicht ist ja hier doch der Punkt gekommen, an dem ein Richtungswechsel für uns vorgesehen ist.
Das Leben ist ja ein ständiger Wandel und jede Phase hat ihre eigene Dauer. Es liegt ja auch nicht in unserer Hand, wie lange unser Lebensweg sein wird. Ich habe mich dann damals entschieden, dass ich das Beste aus dem Hier und Jetzt machen möchte, anstatt mich dem Leid, der Wut und dem Festhalten an der für mich sehr erdrückenden Situation und den Belastungen damit hinzugeben.
Wir können nicht alles kontrollieren, was geschieht, aber wir können entscheiden, wie wir damit umgehen.
Vertraut in eure eigene Fähigkeit, eine Veränderung herbeizuführen, auch wenn sie in einem Loslassen besteht. Die Realität zeigt, dass Menschen immer wieder die Stärke finden, schwierige Situationen zu überwinden und sogar einen Neuanfang zu wagen und auch zu schaffen. Selbst dann, wenn sie vorher dachten, sie sind zu schwach dafür oder sie verfügen vielleicht nicht über die ausreichenden Mittel. Denkt an eure vergangenen Herausforderungen und wie stark ihr in der Vergangenheit bereits gewesen seid.
Denkt auch an die Worte der geistigen Welt: „Nichts ist es wert, dass ihr daran zerbrecht.“
Ich möchte euch noch eine kleine Übung mitgeben, wie ihr eure Angst anschauen könnt und ihr einen Namen gebt. Das hört sich vielleicht sehr befremdlich an, aber es ist tatsächlich eine Methode, diese Angst weniger bedrohlich zu machen. Sie ermöglicht es euch, eine symbolische Verbindung zu dieser Angst herzustellen und sie so auf eine sanfte Weise zu transformieren.
Setzt euch dazu an einen ruhigen und bequemen Ort, schließt eure Augen und konzentriert euch auf eure Atmung. Atmet tief ein und aus, um euch ein bisschen zu entspannen. Stellt euch nun vor, wie die Angst vor euch steht, in Form einer menschlichen oder abstrakten Gestalt. Ihr könnt euch auch eine euch bekannte Statue oder Figur in der Vorstellung wählen, wenn es euch ansonsten schwerfällt, oder auch einfach eine Kugel.
Gebt dieser Angstgestalt dann einen Namen, ganz egal welchen. Ihr könnt sie zum Beispiel Frau X oder Herr Y nennen oder irgendeinen Vornamen wählen. Sprecht dann zu dieser Angstgestalt und sagt ihr: „Ich erkenne dich, [und dann den Namen, den ihr gewählt habt]. Du bist ein Teil von mir und du bist willkommen.“
Und eure Angstgestalt wird sehr überrascht sein, denn eigentlich ist sie es ja gewohnt, dass man nichts mit ihr zu tun haben will und sie eher fürchtet und loswerden will, aber nicht, dass man sie auch noch willkommen heißt. Dies ist der Moment, in dem ihr eure Angst nicht mehr als Feind, sondern als einen Teil von euch akzeptiert.
Stellt dieser Angst dann die Frage: „Warum bist du hier? Welche Botschaft bringst du mir?“ Und lauscht einmal aufmerksam auf die Antwort, die in eurem Inneren aufsteigt. Das können ganz plötzliche Gedanken oder Empfindungen sein.
Oftmals haben Ängste eine wichtige Botschaft oder eine Schutzfunktion, die sie erfüllen. Stellt euch dann vor, wie ihr eure Hand ausstreckt und eure Angstgestalt berührt. Damit symbolisiert ihr eure Bereitschaft, mit eurer Angst in Verbindung zu treten und sie nicht mehr zu verdrängen.
Sagt dann zu eurer Angst: „Ich bin bereit, dich zu verstehen. Du bist nicht länger meine Feindin, sondern ein Teil von mir, den ich akzeptiere!“ Und vielleicht könnt ihr vor eurem inneren Auge dann sehen, wie sich die Gestalt eurer Angst allmählich verändert, vielleicht wird sie kleiner oder heller.
Atmet noch einmal tief ein und aus und kommt dann zurück ins Hier und Jetzt.
Diese Übung kann euch helfen, eure Ängste vor einem Loslassen oder auch vor anderen Dingen auf eine neue Art und Weise zu betrachten. Indem ihr eure Ängste nicht mehr als Feinde, sondern als Teil eures Wesens anseht, könnt ihr lernen, sie zu akzeptieren und trotz ihrer Anwesenheit mögliche Lösungen besser zu erkennen.
Ich hatte ein Mädel in einer Reiki-Behandlung, die hatte ihrer Angst ebenfalls einen Namen gegeben und wenn sie zu stark wurde, sagte sie: „Weißt du Frau Schmidt“, so hatte sie ihre Angst genannt, „Du bist jetzt da und das ist okay, aber ich mache jetzt trotzdem dies und das und dann wirst du sehen, dass ich das kann und dann kannst du dich auch wieder zurückziehen!“
Und so hat sie es tatsächlich geschafft mit dieser oder trotz dieser Angst ihren Weg zu gehen und die Angst wurde immer kleiner und bedeutungsloser, weil das Mädel sah, wie sie trotzdem vorhanden sah in ihrer „Frau Schmidt“ alles schaffte.
Lasst euch nicht von der Angst vor dem Unbekannten zurückhalten, denn ganz oft tragt ihr den Schlüssel zur Veränderung bereits in euren Händen.
Meine Lieben, in dieser kurzen Episode konnten wir leider nicht alle Aspekte und Möglichkeiten des Themas Loslassen behandeln. Ihr könnt mich aber gerne anschreiben, wenn ihr Fragen habt oder eure Gedanken teilen möchtet. Denkt daran, es ist kein Versagen, wenn ihr beschließt, einen Weg nicht weiterzugehen. Vielmehr kann es ein Zeichen dafür sein, dass es an der Zeit ist, eine neue Richtung einzuschlagen. Und nichts ist es wert, dass ihr daran zerbrecht.
Wenn ihr Fragen zu spirituellen Themen habt, könnt ihr mir die gerne per E-Mail schicken. Meine Kontaktdaten verlinke ich euch in den Shownotes. Ihr findet sie auch auf meiner Website www.sprechstundegeistigewelt.de. Ich werde eure Fragen in einer der nächsten Folgen beantworten und freue mich schon jetzt darauf, euch in der nächsten Sprechstunde Geistige Welt am Samstag wieder zu begrüßen.
Bis dahin,
Alles Liebe
Birgit