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SPRECHSTUNDE GEISTIGE WELT – #73 Warum wir Fehler schönreden
1. Februar 2025

Mitschrift der Podcast-Episode

Hier kannst du die Mitschrift der Podcastfolge lesen.

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Warum wir Fehler schönreden

Über das Schönreden von Fehlern und den Mut zur Ehrlichkeit – mit einer Botschaft der Engel

Hallo und herzlich willkommen zu meinem Podcast „Sprechstunde Geistige Welt“ am Samstag. Mein Name ist Birgit Neuser und ich freue mich, dass ihr dabei seid. Ich bin spirituell-mediale Begleiterin, ein Medium der Geistigen Welt und nehme euch mit in meine Unterhaltung, mein Channeling mit ihr. Ich erzähle euch auch, was ich in den mir geschickten Bildern ihrer Antworten sehen durfte.

Hallo ihr Lieben, wie schön, dass ihr wieder dabei seid, ich grüße euch ganz herzlich. Ich hoffe, ihr hattet eine gute Woche mit dem einen oder anderen schönen Moment und könnt jetzt vielleicht euer Wochenende oder einen freien Tag genießen.

Für die heutige Podcast-Folge habe ich die Geistige Welt um ein Thema gebeten und die Antwort war etwas, das gar nicht so leicht zu beschreiben ist. Es geht um ein Verhalten, das wir alle kennen, das uns aber oft gar nicht so bewusst ist: Die Tendenz, unser eigenes Handeln zu rechtfertigen oder herunterzuspielen.

Vielleicht ertappt ihr euch auch manchmal dabei, wie ihr euch nach einer Handlung oder Entscheidung, die nicht ganz so ideal war, innerlich sagt: „Ah, das war doch nicht so schlimm oder das hätte ja jeder so gemacht.“ Oder ihr habt es schon bei anderen Menschen beobachtet, wie sie versuchen, ihr Verhalten zu erklären oder zu beschönigen. Ich persönlich kenne beide Seiten sehr gut.

Ich denke, wir alle kennen das, nicht nur von anderen, sondern auch von uns selbst. Wir sind alle nicht perfekt und Fehler gehören einfach zum Menschsein dazu. Aber warum rechtfertigt man sich manchmal oder versucht diese Fehler schönzureden? Ja, als ich die Geistige Welt um ein Thema bat, leitete sie es mit den folgenden Worten ihrer Botschaft ein:

„Was falsch ist, bleibt falsch.
Doch wer vermag zu entscheiden, was richtig und was falsch ist?

Wir sprechen nicht von großen Gesetzen oder Entscheidungen, die existenzielle Fragen betreffen. Wir möchten mit dir über das Zwischenmenschliche sprechen.

Es mag Momente geben, in denen du handelst oder Worte sprichst und tief in deinem Inneren spürst, dass es nicht recht war. Vielleicht erkennst du es erst in den Augen oder der Reaktion deines Gegenübers. Vielleicht regt sich etwas in deinem Inneren, doch du findest nicht die Stärke einzugestehen, dass du es wahrgenommen hast.

Was immer geschehen mag, die Gefühle eines anderen zu ehren und vielleicht wieder ins Gleichgewicht zu bringen, gelingt nur, indem du aufrichtig zu dem stehst, was war.

Dies mag Mut erfordern, doch wisse, dass es deine Seele letztlich befreit.

Decke das, was du als Unrecht erkennst, nicht mit einer Hülle aus Schönheit oder Selbstrechtfertigung zu. Denn tief in dir weißt du, was wahr ist. Auch Schweigen wird die Wahrheit nicht heilen.

Finde Ruhe in dir, sammle dich und sprich dann Worte, die nichts beschönigen, sondern in Liebe und Klarheit die Verantwortung anerkennen.

Vergiss nicht, jeder neue Tag schenkt dir die Möglichkeit, aus dem Vergangenen zu lernen, es anders zu tun und in deinem Handeln und Sein neu zu beginnen.“

Ja, das sind die klaren, liebevollen Worte, die mir die Engel im Austausch mit ihnen geschenkt haben. Ich finde, sie laden uns ein, innezuhalten und genauer hinzuschauen und darauf möchte ich gleich noch einmal eingehen.

Ich glaube aber, wir sollten uns zunächst anschauen, warum wir überhaupt dazu neigen, falsch Gehandeltes oder Gesagtes zu rechtfertigen oder schönzureden. Warum tun wir oder andere das manchmal? Ich denke, dabei spielen viele psychologische Mechanismen eine Rolle.

Zum einen das Bedürfnis nach einem positiven Selbstbild. Ein wichtiger Grund, warum wir unser Verhalten relativieren, ist unser Wunsch, ein, ja, positives Selbstbild aufrechtzuerhalten. Niemand möchte sich selbst als fehlerhaft oder moralisch fragwürdig sehen, das liegt einfach in unserer Natur. Deshalb neigen wir dazu, Erklärungen zu finden, die unser Handeln in einem besseren Licht erscheinen lassen.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist, dass unser Verhalten manchmal nicht mit unseren Werten oder Überzeugungen übereinstimmt. Und wenn wir dann dennoch so gehandelt haben, entsteht ein innerer Konflikt. Und um diesen Konflikt zu lösen, verändern wir dann auch oft unsere Wahrnehmung der Situation, anstatt unser Verhalten zu ändern. Ein kleines Fehlverhalten wird so schnell als nicht der Rede wert abgetan.

Auch Selbstschutz und emotionale Erleichterung spielen eine Rolle. Manchmal relativieren wir unser Handeln, um unangenehme Gefühle wie Schuld oder Scham zu vermeiden. Indem wir uns einreden, dass unsere Entscheidung richtig war oder wir ja keine andere Wahl hatten, schützen wir uns emotional.

Und dann gibt es noch die sozialen Vergleichsprozesse, so möchte ich es nennen. Wir orientieren uns oft an anderen, um unser eigenes Verhalten zu bewerten. Das Vergleichen mit anderen, die, ich sag mal in Anführungszeichen, „schlimmer gehandelt haben“, lässt uns dann oft in unseren Augen besser dastehen. Es erleichtert uns, unser eigenes Verhalten zu relativieren und zu rechtfertigen. Und gerade dieser Punkt mag sich unschön anhören, doch es ist tatsächlich eine häufige menschliche Reaktion.

Aber bei all diesen Mechanismen liegt die Herausforderung darin, dass sie uns ja ganz oft von unserem Wachstum auch abhält. Wenn wir uns immer wieder Ausreden schaffen, blockieren wir den Zugang zu ehrlicher Selbstreflexion. Aber genau darin liegt eine große Stärke: sich selbst ehrlich zu betrachten, eigene Fehler einzugestehen und daraus zu lernen.

Das braucht Mut, aber es öffnet Türen für persönliche und auch für spirituelle Entwicklung.

Und genau das sagen uns auch die Engel in ihrer Botschaft. Sie sprechen dieses Thema direkt an. Wir machen Fehler, sei es in dem, was wir sagen, oder in dem, was wir tun. Manchmal spüren wir schon in dem Moment, wo wir handeln oder es aussprechen, dass es nicht richtig war. Manchmal erkennen wir es erst später, wenn wir die Reaktion eines anderen sehen oder fühlen. Solche Situationen sind uns oft unangenehm und wir neigen dazu, sie zu ignorieren, zu beschönigen oder zu rechtfertigen.

Ja, genau da liegt aber auch der Kern der Botschaft der Engel. Sie laden uns ein, ehrlich mit uns selbst zu sein und zu unseren Fehlern zu stehen. Sie sagen ganz klar, was falsch ist, bleibt falsch. Das heißt, wir können es nicht einfach schönreden oder unter den Teppich kehren.

Ein Beispiel dazu, damit es greifbarer wird: Stellt euch vor, ihr habt in einem Streit etwas Verletzendes gesagt. Vielleicht merkt ihr auch sofort, dass eure Worte den anderen getroffen haben oder ihr erkennt es erst später, wenn der andere traurig oder wütend reagiert. In diesem Moment habt ihr die Wahl: Ihr könnt so tun, als wäre nichts gewesen oder ihr könnt innehalten, euch sammeln und ehrlich zugeben: das war nicht in Ordnung. Die Engel erinnern uns daran, dass es Mut braucht, Fehler einzugestehen. Ja, es kann sich auch unangenehm anfühlen. Aber genau dieser Schritt kann so befreiend sein für uns selbst und für den anderen Menschen. Es zeigt, dass wir die Gefühle des anderen ernst nehmen, dass wir sie respektieren und uns bemühen, etwas wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Noch ein weiteres Beispiel: Vielleicht habt ihr eine Entscheidung getroffen, die jemand anderen enttäuscht hat. Sagen wir, ihr habt einem Freund versprochen, ihm zu helfen und euch dann doch für etwas anderes entschieden. Ihr spürt vielleicht, dass es nicht richtig war, aber anstatt zu sagen, „es tut mir leid, ich habe dich im Stich gelassen“, sagt ihr vielleicht, „ich hatte gar keine andere Wahl“ … und vielleicht war dem gar nicht so.

Und genau das meinen die Engel, wenn sie sagen, wir sollten nicht versuchen, eine Decke der Schönheit über unser Handeln zu legen. Es ist immer besser, ehrlich zu sein, als das Falsche zu beschönigen.

Die Engel betonen auch, dass Schweigen keine Lösung ist. Natürlich fällt es nicht immer leicht, über diese Fehler zu sprechen, besonders wenn wir uns schämen oder auch Angst vor Ablehnung haben. Aber sie ermutigen uns, einen Moment der Ruhe zu finden, in uns hineinzuhören und dann Worte zu wählen, die klar und ehrlich sind. Es geht nicht darum, sich selbst zu verurteilen oder Schuldgefühle zu schüren, sondern darum, Verantwortung zu übernehmen. Vielleicht könnt ihr sagen: „Ich sehe, dass mein Verhalten nicht richtig war. Ich werde daran arbeiten, es beim nächsten Mal besser zu machen.“

Die Engel geben uns aber auch bei alledem einen hoffnungsvollen Ausblick: Jeder neue Tag ist eine Chance. Es geht nicht darum, perfekt zu sein, sondern darum, ehrlich und authentisch zu handeln. Wenn wir zu unseren Fehlern stehen, schaffen wir eine Grundlage von Vertrauen, Respekt und ein tieferes Verständnis, für uns selbst und für andere.

Ich weiß, dass all das oft leichter gesagt als getan ist. Worte können einfach klingen, doch die Umsetzung im Alltag mit all seiner Komplexität und den Herausforderungen, die wir erleben, ja, das ist eine ganz andere Sache. Aber genau hier liegt die Chance, die uns das Leben bietet: Schritt für Schritt zu wachsen, aus unseren Fehlern zu lernen und immer wieder bewusst zu entscheiden, anders oder vielleicht besser zu handeln.

Natürlich habe auch ich schon vieles falsch gemacht. Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn man im ersten Moment versucht, sich zu rechtfertigen. Nach Erklärungen sucht oder Dinge schönredet, um sich besser zu fühlen. Das ist eine natürliche Reaktion, denn wir wollen uns schützen. Gleichzeitig kenne ich aber auch den Schmerz, wenn in meiner Umgebung vieles beschönigt wurde.

Situationen, die offensichtlich falsch oder verletzend waren, wurden heruntergespielt, als wäre nichts geschehen. Und das hat bei mir tiefe Spuren hinterlassen. Und ich bin ganz sicher, auch ihr oder viele von euch kennen das Gefühl, wenn man spürt, dass etwas nicht stimmt, es aber niemand ausspricht. Und ja, auch ich bin nicht frei von solchen Momenten. Es wäre nicht ehrlich zu behaupten, dass ich alles immer richtig mache. Es gibt Tage, an denen ich unbedacht handle, etwas Wichtiges vergesse oder aus einem inneren Bedürfnis heraus reagiere, mich selbst schützen zu müssen. Und dennoch bemühe ich mich heute, in solchen Situationen innezuhalten und zu dem zu stehen, was geschehen ist. Es mag nicht immer leicht sein, aber es bringt Klarheit, für mich und für andere.

Wenn ich merke, dass etwas nicht in Ordnung war, versuche ich, offen zu sein. Ich lege meine Gefühle da, ohne mich hinter Ausreden zu verstecken und zeige, dass ich bereit bin, daraus zu lernen. Ja, Lernen, das Ganze ist ein Lernprozess. Auch wenn es im Moment schwer fällt, fühlt es sich im Nachhinein aber wie eine Erleichterung an.

Vorhin sagte ich, dass wir ja auch immer wieder erleben können, dass nicht wir selbst, sondern andere Menschen in unserem Umfeld Fehler oder schwierige Situationen immer wieder schönreden und wir dann vielleicht die Betroffenen sind. Und das kann eine große Herausforderung sein, besonders wenn wir selbst den Wunsch nach Ehrlichkeit und einer tieferen Verbindung verspüren.

In solchen Momenten ist es wirklich wichtig, nicht nur auf das Verhalten der anderen zu schauen, sondern auch auf unsere innere, eigene Haltung. Wir können uns fragen, wie fühlt sich diese Situation für mich an und wie möchte ich darauf reagieren, ohne meinen eigenen Werten untreu zu werden?

Ein möglicher Weg ist, selbst ein Beispiel für Authentizität und Klarheit zu sein. Wenn ihr merkt, dass etwas nicht ausgesprochen wird, könnt ihr mit liebevoller Offenheit darauf hinweisen, ohne zu verurteilen. Ihr könnt zum Beispiel sagen: „Ich habe das Gefühl, dass es hier noch etwas gibt, worüber wir ehrlich sprechen könnten. Ist das möglich?“ Manchmal reicht nämlich ein sanfter Impuls, um anderen den Mut zu geben, sich ebenfalls zu öffnen und es nicht schönzureden.

Aber es gibt auch Momente, in denen wir erkennen dürfen, dass wir nicht jede Unehrlichkeit oder Schönrederei verändern können. Das mag uns dann schwerfallen, besonders wenn wir uns nach einer offenen und ehrlichen Verbindung sehen. Aber nicht alle Menschen sind bereit, sich ihren Fehlern oder Schwächen zu stellen. Vielleicht fühlen sie sich zu verletzlich oder haben Angst davor, verurteilt zu werden. Und das ist in Ordnung, denn jeder Mensch geht seinen eigenen Weg und hat sein eigenes Tempo.

In solchen Situationen liegt die wahre Herausforderung darin, bei sich selbst zu bleiben, in der eigenen Klarheit und Wahrheit. Es geht darum, sich nicht in den Mustern anderer zu verlieren oder von ihrem Verhalten herunterziehen zu lassen. Stattdessen dürfen wir uns daran erinnern, dass wir nur für unser eigenes Handeln Verantwortung übernehmen können. Wir können nicht kontrollieren, wie andere denken, fühlen oder handeln. Aber wir können bewusst entscheiden, wie wir darauf reagieren.

Wenn ihr merkt, dass jemand in eurem Umfeld Dinge schönredet, dann fragt euch, was brauche ich in dieser Situation, um bei mir selbst zu bleiben? Vielleicht hilft es, innerlich Abstand zu schaffen und euch daran zu erinnern, dass das Verhalten der anderen nichts mit eurem eigenen Wert zu tun hat. Und – ich spreche aus Erfahrung – auch das ist ein Lernprozess.

Aber: Ihr könnt lernen, liebevoll zu akzeptieren, dass diese Personen gerade an einem Punkt in ihrem Leben sind, an dem sie nicht bereit sind, anders zu handeln, ohne dass ihr dabei eure eigenen Werte aufgebt.

Erinnert euch wirklich daran, auch wenn ihr das Verhalten anderer nicht ändern könnt, habt ihr jederzeit die Möglichkeit, eure eigene Haltung zu gestalten. Ihr könnt entscheiden, wie viel Raum ihr solchen Dynamiken in eurem Leben gebt. Vielleicht bedeutet das, klare Grenzen zu setzen oder auch bewusst den Kontakt zu reduzieren, wenn es euch belastet und eine Reduzierung möglich ist. Indem ihr diese Grenzen zieht, bleibt ihr in eurer inneren Balance und bewahrt euch den Raum, der euch gut tut.

Ihr Lieben, vielleicht möchtet ihr euch selbst die Frage stellen, wann war das letzte Mal, dass ihr euer eigenes Handeln relativiert habt?

War es, um euch selbst zu schützen oder um einen Konflikt zu vermeiden oder vielleicht aus der Angst heraus ein bestimmtes Bild von euch selbst zu zerstören?

Ehrlichkeit mit sich selbst ist ein Prozess, der oft mit kleinen Schritten beginnt. Aber gerade diese kleinen Schritte können so viel bewirken. Sie helfen uns nicht nur, uns selbst besser zu verstehen, sondern auch anderen mit mehr Mitgefühl und Verständnis zu begegnen. Denn wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, öffnen wir unser Herz für uns und für die Menschen um uns herum.

Ich danke euch von Herzen fürs Zuhören. Vielleicht konntet ihr etwas Wertvolles für euch aus dieser Folge mitnehmen.

Ich verabschiede mich für heute und wünsche euch ein wundervolles Wochenende und eine wunderschöne Woche voller Klarheit, Mut und liebevoller Begegnungen. Passt gut auf euch auf. Wir hören uns wieder am nächsten Samstag.

Wenn ihr Fragen zu spirituellen Themen habt, könnt ihr mir die gerne per E-Mail schicken. Meine Kontaktdaten verlinke ich euch in den Shownotes. Ihr findet sie auch auf meiner Website www.sprechstundegeistigewelt.de. Ich werde eure Fragen in einer der nächsten Folgen beantworten und freue mich schon jetzt darauf, euch in der nächsten Sprechstunde Geistige Welt am Samstag wieder zu begrüßen.

Bis dahin,

Alles Liebe

Birgit

Transkribiert von TurboScribe.ai.