Wenn spirituelle Gemeinschaft nicht mehr gut tut
Von spirituellen Gruppen, Gefühlen und dem Mut zur inneren Klarheit
Hallo und herzlich willkommen zu meinem Podcast „Sprechstunde Geistige Welt“ am Samstag. Mein Name ist Birgit Neuser und ich freue mich, dass ihr dabei seid. Ich bin spirituell-mediale Begleiterin, ein Medium der Geistigen Welt und nehme euch mit in meine Unterhaltung, mein Channeling mit ihr. Ich erzähle euch auch, was ich in den mir geschickten Bildern ihrer Antworten sehen durfte.
Hallo ihr Lieben, herzlich willkommen zu einer neuen Folge meines Podcasts. Ich hoffe, ihr hattet alle eine gute Woche und könnt euch jetzt ein paar ruhige Minuten nehmen, um mit mir über ein Thema zu sprechen, das viele spirituell Suchende betrifft, auch wenn man es manchmal gar nicht so gerne zugibt.
Es geht heute um die Frage: Was tun, wenn man sich in einer spirituellen Gemeinschaft unwohl fühlt? Vielleicht habt ihr euch voller Hoffnung und Freude auf eine Gruppe eingelassen, einen Kurs, einen Zirkel oder eine Online-Community. Vielleicht habt ihr gedacht, endlich Gleichgesinnte, endlich ein Raum, wo ich so sein darf, wie ich bin. Und dann kam die Ernüchterung, vielleicht ganz plötzlich, vielleicht schleichend. Und dann stellt sich die Frage, woran liegt das? Mache ich etwas falsch?
In dieser Folge möchte ich euch ermutigen, eurem Gefühl zu vertrauen. Ich möchte mit euch gemeinsam hinschauen, warum fühlen wir uns in spirituellen Gruppen manchmal unwohl, obwohl es dort doch besonders liebevoll und offen zugehen sollte.
Was bedeutet dieses Unwohlsein? Was könnt ihr konkret tun, wenn ihr euch in so einer Situation wiederfindet? Und ganz wichtig – was braucht ihr wirklich, um euch spirituell verbunden zu fühlen?
Mir ist übrigens wichtig zu sagen: Das hier ist keine Abrechnung und auch kein Gemecker über spirituelle Gruppen. Ich weiß, dass viele Menschen dort Halt finden und das freut mich von Herzen. Ich möchte mit dieser Folge nur denen eine Stimme geben, die sich still zurückgezogen haben, weil sie sich dort nicht mehr wohlgefühlt haben und auch das darf sein.
Also, es gibt viele tolle Gruppen, die ganz toll mit ihren Mitgliedern umgehen, aber es geht um die Menschen, die sich dort nicht so wohlfühlen und sich deswegen zurückziehen und vielleicht sogar selbst in Frage stellen.
Ich werde in dieser Folge auch eigene Erfahrungen mit euch teilen, nicht als Maßstab, sondern einfach um zu zeigen, ihr seid damit nicht allein und euer Weg darf ganz individuell sein.
Bevor wir darüber sprechen, warum sich etwas nicht gut anfühlt, schauen wir uns erstmal an, was wir eigentlich suchen, wenn wir uns einer spirituellen Gemeinschaft anschließen. Hinter dem Wunsch nach Gemeinschaft steckt oft eine tiefe Sehnsucht, nach Echtheit, nach Verständnis, nach einem Raum, in dem wir nicht erklären müssen, warum wir an die Geistige Welt glauben, in dem unsere Intuition, unsere Feinfühligkeit und unsere Erfahrungen nicht belächelt oder hinterfragt, sondern wertgeschätzt werden. Und das ist völlig nachvollziehbar. Gerade wer in der „normalen Welt“, sag ich mal in Anführungszeichen gesetzt natürlich, mit seinen spirituellen Themen oft aneckt, wünscht sich einen sicheren Hafen. Einen Ort, wo man tief durchatmen kann, wo Verbindung geschieht, ohne Maske. Wo man sich austauscht, nicht mit dem Ziel, Recht zu haben, sondern mit dem Wunsch, gemeinsam zu wachsen. Doch genau da liegt oft das erste Missverständnis.
Nicht jede spirituelle Gruppe ist wirklich ein sicherer Raum. Nicht jeder, der sich spirituell nimmt, ist auch frei von Bewertung, Konkurrenz oder Ego. Und das kann zutiefst verunsichern. Viele berichten davon und ich selbst habe es ja auch erlebt:
Man tritt in eine Gemeinschaft ein, sei es ein regelmäßiger Online-Kreis, eine Messenger-Gruppe, ein Ausbildungsseminar oder auch eine kleine Gruppe vor Ort und zunächst ist da Begeisterung. Man spürt, hier sind Menschen, die sich auch für Energiearbeit interessieren, für Channeling, für Lichtwesen, für die Geistige Welt, für Bewusstseinsentwicklung. Man teilt erste Erfahrungen, fühlt sich verbunden. Doch mit der Zeit schleichen sich Gefühle ein, die eigentlich gar nicht zu einer spirituellen Gemeinschaft passen: Konkurrenzdenken, unterschwelliger Neid, subtiler Druck, etwas genau so zu sehen wie die Gruppenleitung, Abwertung von anderen Wegen, Methoden oder Überzeugungen.
Ein Beispiel, das mir persönlich immer wieder begegnet und das ich als sehr widersprüchlich empfinde ist dieses: Jemand sagt: „Ich weiß natürlich nicht, was die absolute Wahrheit ist, das maße ich mir nicht an, ich besitze sie auch nicht!“ Und im nächsten Satz: „Aber dass jemand diesen oder jenen Kontakt hatte oder dieses oder jenes erlebt hat, das kann gar nicht sein, das hätte ich ja selbst auch gespürt, wenn es das geben würde!“
Solche Aussagen schließen unbewusst aus oder vielleicht auch bewusst aus, was man doch eben noch als offen bezeichnet hat. Solche Widersprüche zeigen, wie schnell auch in einer spirituellen Begegnung, in spirituellen Räumen, Bewertungen und Urteile auftauchen können, nur eben subtiler verpackt.
An dieser Stelle ist mir wirklich sehr wichtig, noch einmal zu sagen: Ich spreche hier nicht grundsätzlich gegen spirituelle Gruppen! Ich weiß, dass es viele Gemeinschaften gibt, die ehrlich, liebevoll und unterstützend sind und ich freue mich für jeden Menschen, der so eine Gruppe gefunden hat, aber ich weiß eben auch, nicht jede Gemeinschaft passt zu jeder Seele und gerade dort, wo wir Liebe, Offenheit und Freiheit vermuten, ist es besonders schmerzhaft, wenn wir etwas anderes erleben. Und manchmal braucht es Mut, das zu erkennen und seinen eigenen Weg weiterzugehen.
Wenn ihr euch in einer spirituellen Gemeinschaft unwohl fühlt, dann schmerzt das oft mehr als in einem gewöhnlichen Verein oder einem Arbeitsplatz. Warum? Weil ihr euch dort mit einem sehr verletzlichen, echten Teil von euch zeigt, mit eurem Glauben, mit eurer inneren Welt, mit eurem Zugang zur Seele, zur Geistigen Welt, zur Intuition. Wenn dieser Teil dann nicht gesehen wird oder schlimmer noch, abgewertet oder belächelt wird, dann ist das nicht nur enttäuschend, es ist ein tiefer Vertrauensbruch. Und viele erleben diesen Bruch nicht nur durch offene Ablehnung, sondern durch feine Spitzen, durch unausgesprochene Erwartungen, durch ein Klima, in dem man spürt, hier darf ich nicht ganz ich sein.
Wenn ihr das fühlt, seid ihr nicht empfindlich, ihr seid verbunden mit eurer inneren Wahrheit und die meldet sich durch Bauchgrummeln, durch Rückzug, durch das Bedürfnis, einfach nicht mehr dabei zu sein.
Was könnt ihr also tun, wenn ihr spürt, hier stimmt etwas nicht für mich? Zuallererst hört genau hin auf eure innere Stimme. Nicht auf das, was andere sagen, sondern auf das, was in euch schwingt. Oft zeigt sich das Unwohlsein ganz leise, ihr freut euch nicht mehr auf die Treffen. Ihr schweigt, obwohl ihr eigentlich etwas sagen wolltet. Ihr fühlt euch klein oder falsch, wenn ihr eure Sichtweise teilt.
Und dann gebt euch eine Beobachtungsphase, ihr müsst nicht sofort eine Entscheidung treffen. Manchmal hilft es, eine Zeit lang mit etwas Abstand zu beobachten. Wie wird mit anderen umgegangen, wird Raum für verschiedene Perspektiven gelassen oder herrscht eine unausgesprochene Erwartung, sich anzupassen? Wenn es sich stimmig anfühlt, sprecht es an. Wenn ihr das Gefühl habt, dass es möglich ist, eure Wahrnehmung offen und respektvoll zu teilen, dann tut es. Vielleicht geht es anderen ähnlich. Aber ihr müsst euch nicht erklären oder rechtfertigen. Wenn ihr spürt, dass eure Worte nicht gehört werden, dann dürft ihr euch auch einfach zurückziehen und das ist völlig in Ordnung. Und wenn ihr euch unsicher seid, ob es vielleicht doch an euch liegt oder an der Gruppe, dann stellt euch eine einfache Frage: „Kann ich mich hier wirklich zeigen mit dem, was mir wichtig ist? Oder spüre ich, dass ich mich innerlich anpassen muss, um dazu zu gehören?“ Die Antwort darauf kommt oft ganz leise von innen, aber sie ist ehrlich.
Für viele ist genau dieser Schritt besonders schwer – das Loslassen. Vielleicht wart ihr ja lange Teil der Gruppe. Vielleicht habt ihr dort Freundschaften geknüpft, viel Energie, Zeit oder sogar Geld hineingegeben. Und jetzt spürt ihr, es passt nicht mehr. Aber ihr zögert, weil ihr niemanden verletzen wollt. Weil ihr nicht undankbar erscheinen möchtet. Oder weil euch Gedanken kommen wie, bin ich zu empfindlich? Doch auch hier ein ganz wichtiger Gedanke für euch: Ihr dürft euch selbst an erste Stelle setzen. Ihr dürft gehen, auch wenn euch andere nicht verstehen. Ihr dürft gehen, auch wenn ihr keine Erklärung abgeben möchtet. Ihr dürft gehen, selbst wenn es eigentlich doch schön war.
Loslassen ist kein Angriff, kein Drama, kein Zeichen von Schwäche. Loslassen ist ein Akt der inneren Klarheit. Und es ist ein Ausdruck davon, dass ihr eurem eigenen Gespür vertraut. Und das ist im Kern zutiefst spirituell.
Es hilft sich klar zu machen: Ihr geht nicht, weil ihr gegen etwas seid. Ihr geht, weil ihr für euch selbst geht. Für euer Wohlbefinden, für eure innere Wahrheit, für eure Entwicklung. Und dieser Schritt darf leise, liebevoll und ohne Schuldgefühle geschehen.
Vielleicht erlebt ihr ja auch, dass euer Gefühl nicht ernst genommen wird. Dass andere sagen, „ach, du bist überempfindlich oder du bildest dir das nur ein“. Lasst euch davon nicht verunsichern. Euer inneres Empfinden ist gültig, auch wenn es von niemandem im Außen bestätigt wird. Es zählt, einfach weil es da ist.
Vielleicht wollt ihr euch dafür sogar ein kleines Abschlussritual gestalten, ganz schlicht. Zündet eine Kerze an, nehmt euch einen Moment der Stille und sprecht innerlich: „Ich danke für das, was ich hier lernen durfte. Ich lasse los, was mir nicht mehr dient. Und ich ehre meinen eigenen Weg.“ So könnt ihr diese Verbindung würdevoll lösen, in Dankbarkeit, in Klarheit, ohne Groll oder Verbitterung.
Manche Menschen fragen mich nach solchen Erfahrungen, geht denn Spiritualität überhaupt ohne Gruppe? Und ich kann nur sagen, ja, das geht und zwar sehr gut. Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass wir unbedingt eine Gruppe brauchen, um spirituell wachsen zu können. Natürlich kann Austausch wertvoll sein. Natürlich kann es guttun, sich gesehen zu fühlen. Aber die tiefsten Erkenntnisse, die klarsten Eingebungen, die heilsamsten Momente kommen oft in der Stille. In dem Moment, wo niemand etwas von euch erwartet. In dem ihr nicht in ein System passen müsst. In dem ihr ganz bei euch seid, ohne Vergleich, ohne Bewertung, ohne Gruppenstruktur.
Ihr könnt tief verbunden sein mit der Geistigen Welt, mit eurem Höheren Selbst, mit eurer inneren Wahrheit, auch ohne äußere Gemeinschaft. Ein Spaziergang im Wald, ein Moment auf dem Sofa mit geschlossenen Augen, ein Gebet, ein einziger ehrlicher Gedanke der Liebe. Das alles ist spirituelle Praxis und sie braucht keine Bühne, keine Gruppe.
Manchmal tritt nach einem Austritt aus einer Gruppe aber auch erstmal eine Leere auf. Auch wenn es sich vorher schon nicht mehr gut angefühlt hat, trotzdem war die Gruppe ein Teil eures Alltags, eures spirituellen Lebens, eurer Identität vielleicht. Und jetzt ist da ein Vakuum. Das ist normal und es ist okay. Wichtig ist, verwechselt diese Leere nicht gleich mit Einsamkeit. In Wahrheit ist es oft nur eine Übergangszeit. Ein Raum, der jetzt frei wird, um mit etwas Neuem gefüllt zu werden. Etwas, das besser zu euch passt. Etwas, das wirklich nährt. Oder auch einfach mehr Ruhe, mehr Klarheit, mehr „Ihr- Selbstsein“. Und so ein Raum kann unwahrscheinlich wertvoll sein.
Wenn ihr das Gefühl habt, allein zu sein, dann sprecht es aus. Nicht unbedingt laut, aber innerlich. Sprecht mit eurer Geistigen Begleitung, bittet um Führung, sagt, „zeig mir, was jetzt zu mir passt, zeig mir, wie ich verbunden bleiben kann, auch wenn mein Weg gerade still geworden ist.“ Und vielleicht spürt ihr dann, genau diese Stille schenkt euch etwas Kostbares zurück, nämlich euch selbst.
Vielleicht braucht ihr aber auch trotzdem Austausch, nur nicht mehr in der Form einer festen Gruppe mit klaren Rollen, Abläufen und Erwartungen. Dann kann es helfen, kreativ zu werden. Es gibt viele Formen von Verbindung, die euch nähren können, ohne euch einengen zu müssen. Zum Beispiel ein vertrautes Gespräch mit einer einzelnen Person, die ähnlich fühlt wie ihr. Podcasts oder spirituelle Blogs, die ihr konsumiert, ohne euch selbst zeigen zu müssen. Eine lose Verbindung zu einem Lehrer oder einer Mentorin. Räume, in denen man einfach mal vorbeischauen darf, ohne Verpflichtung, ohne Gruppenzwang.
Vielleicht spürt ihr, dass ihr in einem Satz aus einem Buch mehr Resonanz erlebt, als in einem zweistündigen Zoom-Treffen. Vielleicht schenkt euch ein Spaziergang mit einer Freundin oder einem Freund mehr Tiefe als eine Gruppenmeditation. Erlaubt euch, neu zu definieren, was Verbindung für euch bedeutet. Es muss nicht so aussehen wie bei anderen. Euer Weg darf euren eigenen Rhythmus haben. Eure eigene Sprache, eure eigene Form.
Ihr Lieben, ein letzter Punkt, der mir sehr am Herzen liegt: Wenn ihr euch immer wieder aus Gruppen zurückzieht, kann es passieren, dass ihr beginnt, an euch selbst zu zweifeln. Vielleicht habt ihr solche Sätze schon gehört oder sie euch sogar selbst gesagt: „Ich bin wohl nicht teamfähig. Ich bin einfach zu sensibel. Ich halte es nie lange irgendwo aus. Ich muss wohl erst lernen, mich anzupassen.“
Aber ich möchte euch sagen, nein, ihr seid nicht falsch. Vielleicht seid ihr einfach nur sehr feinfühlig. Vielleicht spürt ihr Schwingungen, die andere übergehen. Vielleicht nehmt ihr wahr, wenn etwas nicht mehr echt ist und habt den Mut, euch dem nicht mehr auszusetzen. Das ist kein Mangel, das ist eine Stärke und eine große Form von Selbstachtung. Ihr müsst euch nicht anpassen, nur um irgendwo dazuzugehören. Ihr dürft ganz ihr selbst sein und auch dann verbunden bleiben, wenn ihr euren Weg allein geht. Wenn ihr heute etwas mitnehmen möchtet, dann vielleicht diesen Gedanken:
Euer spiritueller Weg gehört euch und niemand sonst darf bestimmen, wie er auszusehen hat. Wenn ihr euch unwohl fühlt, nehmt es ernst. Wenn ihr gehen wollt, geht. Wenn ihr alleine weitergeht, seid ihr trotzdem begleitet. Die Geistige Welt sieht euer Herz, sie kennt euren Wunsch nach Verbundenheit und sie führt euch, manchmal gerade dann, wenn ihr euch löst von dem, was nicht mehr zu euch passt. Vertraut eurem Gefühl, ihr seid nicht allein und euer Weg ist gut, genau so, wie er sich für euch stimmig anfühlt.
Ich danke euch, dass ihr auch heute wieder dabei wart. Ich verabschiede mich nun und wünsche euch ein wundervolles Wochenende und eine gute neue Woche. Passt gut auf euch auf und wir hören uns wieder am nächsten Samstag.
Wenn ihr Fragen zu spirituellen Themen habt, könnt ihr mir die gerne per E-Mail schicken. Meine Kontaktdaten verlinke ich euch in den Shownotes. Ihr findet sie auch auf meiner Website www.sprechstundegeistigewelt.de. Ich werde eure Fragen in einer der nächsten Folgen beantworten und freue mich schon jetzt darauf, euch in der nächsten Sprechstunde Geistige Welt am Samstag wieder zu begrüßen.
Bis dahin,
Alles Liebe
Birgit
Transkribiert von TurboScribe.ai.